Wie auch schon bei der KAKC beschrieben gilt grundsätzlich für die Contactlinsenversorgung bei Keratoconus, dass die zentrale Vorwölbung der Hornhaut durch das Contactlinsen tragen nicht zusätzlich belastet werden soll (Konturanpassung mit und ohne Apexüberbrückung).
Die Grundidee der KAKC PRO ist die gezielte Entlastung des Apexbereiches bei mittlerem und fortentwickeltem Keratoconus. Durch den speziellen Aufbau der KAKC PRO Rückfläche kann so der bestmögliche Kompromiss zwischen Sehleistung und befundfreiem Apex erreicht werden.
Besonders beim fortgeschrittenen Keratoconus ist das Epithel sehr sensibel und die Radien im Apexbereich z.T. sehr steil. Zeigt der Linsensitz durch die zunehmende Versteilung des Apex keine ausreichende Tränenunterspülung mehr am Konuspeak, besteht die Gefahr, dass dies durch die permanente Druckbelastung zu Anfärbungen und Narben führt oder zur subepithelialen Hyperplasie (SEH). Epitheldefekte lassen sich dann nur durch eine modifizierte Kontur-Anpasstechnik in Verbindung mit einer konsequenten Apex-Überbrückung vermeiden.
Contactlinsen mit steileren zentralen Linsenradien werden notwendig, um den gewünschten Linsensitz wieder zu realisieren und das Epithel befundfrei zu halten. Gerade bei fortentwickelten Keratokoni ist dies oft mit Visuseinbußen verbunden.
Eine zentrale Flachanpassung bei KC liefert meist eine bessere Sehschärfe. Physiologisch ist dies jedoch inakzeptabel, insbesondere wenn bereits Stippungen im Apexbereich zu beobachten sind. Einen bestmöglichen Kompromiss zwischen Sehleistung und befundfreiem Apex gilt es zu erreichen.
Hier bietet die KAKC PRO eindeutige Vorteile.
Wurde eine KAKC erfolgreich angepasst und ist dennoch eine stärkere Apex-Entlastung oder Apex-Überbrückung gewünscht, ohne den zentralen Linsenradius zu versteilen, ist dies mit der KAKC PRO möglich. Bei gleichem Zentralradius erreicht man einen Linsensitz vergleichbar zu einer um 1/10mm (PRO1) oder 2/10mm (PRO2) steileren KAKC.
KAKC mit großflächiger, |
KAKC PRO2 mit gezielt erhöhter |
Die KAKC PRO besitzt eine zur KAKC vergleichbare vierkurvige, keratoconusgerechte Rückflächengestaltung mit Bevel, die sowohl in den Basisausführungen KAKC N/F PRO (normal/flach), als auch mit individueller Rückflächengestaltung als KAKC I PRO herstellbar ist. Die Linsengeometrie zeichnet sich durch eine vom Gesamtdurchmesser und vom zentralen Rückflächenradius abhängige Stufung der peripheren Radien und Zonenbreiten aus (siehe Skizze unten). Durch den zentral asphärisch oblong angenäherten Kurvenverlauf der Rückfläche wird eine zusätzliche Erhöhung der Scheiteltiefe erreicht.
Bei Geometrien in den Basisausführungen ist die KAKC N PRO1 oder KAKC N PRO2 für Keratoconusstadien 2 und die KAKC F PRO1 oder KAKC F PRO2 für Keratoconusstadien 2-4 geeignet.
Sind die Basisgeometrien für den zu versorgenden Anpassfall nicht geeignet, kann mit der KAKC I PRO1 oder KAKC I PRO2 durch die individuelle Ausführung der peripheren Rückflächenradien und der dazu gehörigen Zonendurchmesser die Rückfläche optimal auf die Hornhauttopographie abgestimmt werden.
Darüber hinaus ist die KAKC PRO in abgewandelter Form in vorder- (KAKC-VPT), rück- (KAKC-RT) und bitorischer (KAKC-BT/BTC/BTX) Ausführung herstellbar.
Somit ist die KAKC-PRO für alle Anforderungen geeignet.
Technische Beschreibung :
Vierkurvige Rückfläche
1. Durchmesser der zentralen Rückflächezone
Der Durchmesser der zentralen Rückflächenzone (d0 ) ist dem Zentralradius und damit dem Entwicklungsgrad des Keratoconus angepasst.
2. Periphere Radien
Radien r1 und r2 und r3
Radius r3 : KAKC N r3=8.6
KAKC F r3=9.2
3. Zonenbreiten
Breite der Zone 1 (zu r1 gehörend) : d1
Breite der Zone 2 (zu r2 gehörend) : d2
4. Bevel
Asphärischer, 0.3 mm breiter Bevel; entspricht in der Scheiteltiefenreduktion einem Radius von 11,25 mm
Um den skizzierten |